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Ich habe nachdem ich meine Highschool in Vancouver, Canada beendet habe mir ein “Gap-Year” genommen und die Zeit zu nutzen mit meinen ersparten Geld ein wenig zu reisen. Einer meiner besten Freunde aus Deutschland, Daniel, hat mich zu diesem Zeitpunkt kontaktiert, ob ich interessiert bin mit ihm für 2 Monate im Norden von Ghana bei einem sozialen Projekt an einer Schule mitzumachen. Ich habe mich recht schnell entschlossen mitzufahren, zumal ich sowieso reisen wollte und ich die Möglichkeit dabei etwas nützliches zu machen nicht verpassen wollte. Ich bin mehr oder weniger ohne Erwartung weder Planung mitgekommen, ich wollte alles auf mich zukommen lassen. Also sind wir im September nach Ghana geflogen, haben noch 2 Tage in Accra verbracht um dann mit dem Bus 12h in den Norden nach Langbinsi zu fahren.
Accra hat mich überrascht, in dem Sinne das die Stadt um einiges fortschrittlicher war als ich es erwartet habe, trotzdem gab es drastische Unterschiede in dem Stadtbild. Moderne Hochhäuser lagen direkt neben sehr armen Vierteln und die starke Armut war so präsent wie ich es persönlich vorher noch nicht erlebt habe. Wir sind dann im Bus in den Norden, Richard unser Gastvater hat uns an dem Busbahnhof abgeholt und wir sind in die Richtung des Dorfes gefahren wo die Schule liegt. Die Landschaft hat sich auf der langen Busfahrt stark verändert, es wurde stündlich ländlicher und einsamer. Nicht mehr viele Häuser, und die Häuser wurden immer traditioneller. Die Schule lag inmitten von Feldern und war eins der best ausgestatteten Gebäude in Langbinsi. Unsere Gastfamilie hat uns super herzlich empfangen und wir haben uns beide sofort wohl gefühlt. Unsere beiden Gasteltern bilden in Langbinsi ( abgesehen von Sabine ) das Rückgrat der Schule. Laminsi, unsere Gastmutter, erledigt alles organisatorisches und ist quasi die Schulleiterinn, während Richard hauptberuflich als Arzt arbeitet, aber trotzdem jede freie Minute dazu Nutz an irgendwas in der Schule zu Handwerkern. Die ersten Tage waren natürlich eine Umstellung, aus dem behütetet Zuhause mit privaten Bad moderner Küche etc. hinzu Bad ohne Dusche und täglichen Stromausfällen. Aber trotzdem und vor allem wegen der Gastfreundschaft aller haben wir uns sehr schnell eingelebt. Richard und Laminsi haben 3 Kinder Emmanuel (7), Mercy (4), Godwin (2), also war unsere erste Aufgabe hauptsächlich Babysitter zu sein, was mir von Anfang tierisch Spaß gemacht hat. Wir haben sehr viel Zeit mit den Kindern verbracht und alle drei sind mir über die Zeit sehr ans Herz gewachsen. Aber abgesehen von dem Nebenjob als Babysitter hatten wir noch andere Aufgaben zu erledigen. Also fingen wir an die Spendenberichte zu schreiben die die aktuelle Entwicklung von jedem gesponserten Kind festhält. Wir haben uns abgesehen von unser Hauptaufgabe, mit Laminsi und Richard zusammen gesetzt und überlegt was wir nützliches beisteuern können. Wir kamen auf die Idee, weil sowohl Daniel als auch ich gerne Basketball spielen einen Korb zu bauen, um den Kindern Basketball beizubringen. Daniel und Ich dachten beide das wir ein paar Tage damit beschäftigt
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sein werden zum Schmied zu gehen, den Ring anfertigen lassen, dass Fundament zu betonieren etc.. Richard war da von einer anderen Überzeugung, und am nächsten Tag wurden zwei Eisenstäbe zusammen geschweisst und ein Ring zurechtgebogen dass Fundament gegossen und gegen 22:00 Uhr stand der Korb. Die Arbeitsmoral die in Langbinsi komplett normal war war mit bis dato völlig unbekannt. Es ruhte sich keiner aus und sobald ein Projekt geplant war würde es auch sofort umgesetzt werden! In Sachen Fleiß mussten Daniel und ich also aufholen, um an dem ghanasichen Arbeitstempo mitzuhalten. Es war in jedem Fall beeindruckend zu sehen wie schnell man etwas auf die Beine stellen kann. Der Basketballkorb war ein Hit und alle Schüler waren sofort in den Mittagspausen in hitzige Partien verwickelt. Nach ein paar Wochen Übungen waren viele richtig gut geworden und wir konnten nach offiziellen Regeln mit 10 Kindern 5 vs 5 spielen, wobei manchmal die halbe Schule zugeguckt und mitgejubelt hat. Wir haben beide ebenso Sport unterrichtet und sind mit den Kindern joggen gegangen, Daniel hat auch beim Fussballtraining geholfen. Wir haben dann unser nächstes Projekt in Visier genommen, da es ein massives Müllproblem im ganzen Dorf gab haben wir nach einer effizienteren Lösung gesucht und uns entscheiden mit einigen Schülern und mit Hilfe von Laminsi‘s Neffen Matthew ein Müllverbrennungsloch zu bauen. Wir haben also ein 1 mal ein Meter breites und ein Meter tiefes Loch gebuddelt und es auszementiert und auf allen Seiten eine kleine Mauer hochgezogen. Somit der Müll nicht mehr überall herumflog sondern effizient verbrannt werden konnte. Das ganze hat das Umfeld ein wenig verschönert was alle Beteiligten stolz gemacht hat. Aber was an der Zeit in Langbinsi für mich am meisten in Erinnerungen bleibt sind nicht unbedingt unsere Projekte, sondern was ich alles lernen konnte. Ob es maueren, Schreibern oder zementieren war, Richard hat mir und Daniel viel beigebracht und uns mit Sicherheit mindestens genauso viel geholfen wie wir ihn. Die Erfahrung zu erleben, wie schnell man teilhaben kann, und durch kleine Projekte ein Umfeld verbessern kann war schön zu sehen. Und als wir nach den zwei Monaten nach Hause mussten konnte ich verstehen warum Richard nie aufgehört hat zu Handwerken, weil er immer auf weitere Ergebnisse und Ziele hingearbeitet hat. Dementsprechend ist wohl die größte Lehre die ich aus meiner Zeit gezogen haben: Dass man mit ein wenig trotzdem viel verändern kann und dem Ziel näher kommt ( in diesem Fall eine bessere Schule zu werden ).
Ich werde versuchen wieder zu kommen und weiter Teil von dem Projekt zu sein. Es war eine tolle Erfahrung die meinen Horizont definitiv erweitert hat und ich vermisse jetzt schon das Leben in Langbinsi.
Noah MacInnis

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